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Ungemütlicher Abschluss am Bergsee Ratscher

Laszlo Szabo (GER) at Bergsee Quadrathlon Ratscher (GER) 2015 (c) K. Rümke

Waren es eine Woche zuvor noch hochsommerliche Temperaturen mit bis zu 40° waren die äußeren Bedingungen beim letzten World Cup Rennen der Saison am Bergsee Ratscher doch eher ungemütlich: 10° und Regenschauer. Dennoch zeigten sich die Organisatoren bei Deutschlands Quadrathlon Veranstaltung mit der längsten Tradition wieder sehr engagiert und boten der Quadrathlon-Familie trotz des schlechten Wetters wieder ein Zuhause. Auch der Wettkampf selbst versprach wieder einige Spannung und Besonderheiten, das neben dem Finale im World Cup, auch der Abschluss im QUAD Deutschland Cup powered by Sports-Block.com war, sowie die Deutschen Meisterschaften auf der Mitteldistanz beinhaltet.

Das 1,5km Schwimmen im Bergsee wurde bei diesen Bedingungen mit Neopren absolviert – das erste seit langer Zeit in einem heißen Sommer. Hier gelang es Stefan Teichert (Heidelberg) sich einen Vorsprung von ungefähr 20 Sekunden vor der Verfolgergruppe mit David Kunder (Heilbronn), Vaclav Sobotko (CZE), Peter Moysey (NZL), Christian Schmidt (Wiesloch) und Topfavorit Leoš Roušavý (CZE) heraus zu schwimmen.

Auf der 40km langen Radstrecke durch die Ausläufer des Thüringer Waldes entwickelte sich das Rennen zum erwarteten Duell zwischen Roušavý und Teichert, die sich beide vom Rest absetzten. Teichert ging mit etwas mehr als einer Minute vor dem Tschechen aufs Wasser. Die 7 Paddel-Runden gestalteten sich dabei anspruchsvoll, da der Wind das Wasser sehr unruhig machte. Teichert kam mit den Bedingungen besser zurecht als sein Freund und Konkurrent Roušavý und baute seinen Vorsprung langsam weiter aus.

Hinter den Beiden stieg David Kunderer auf Platz Drei ins Kajak und musste schnell feststellen, dass seine Steueranlage gerissen war. Er bekam dann recht schnell ein anderes Boot von außen gereicht und konnte den Wettkampf beenden. Doch so richtige Freude sollte im Ziel nicht aufkommen, da er disqualifiziert wurde. Er hatte sich das Boot nicht selbst aus der Wechselzone besorgt, sondern von Dritten vom Zeltplatz bekommen, diese Unterstützung ist verboten – der Quadrathlon, wie auch ein Triathlon, muss ohne Hilfe von außen absolviert werden – einzige Ausnahme: der Veranstalter darf beim Kajak-Ein- und Ausstieg helfen, wenn er dies vor dem Wettkampf ankündigt. Kunderer nahm die Disqualifizierung aber sportlich und greift sicher im nächsten Jahr erneut an.

Mit dem schnellsten Tempo im Kajak paddelte sich dann Simon Petereit (Bremerhaven) auf Platz Drei, doch auch er sollte nicht als Dritter auf die Laufstrecke gehen. Ihm gefiel anscheinend die Paddelstrecke so gut, dass er sich verzählte und eine Runde zu viel paddelte.

Ganz vorne auf der 10km Laufstrecke versuchte Teichert seinen Vorsprung irgendwie über die Runden zu bringen, doch Roušavý kam immer näher, erst langsam, dann immer schneller und man sah Teichert immer mehr die lange Saison an. Am Ende war der Sieg von Leoš Roušavý ungefährdet. Spannend wurde es dann noch im Kampf um Platz Drei, wo sich die beiden „Alten“ Herren Christian Schmidt und Peter Moysey einen tollen Kampf lieferten. Moysey holte immer mehr auf doch Schmidt verteidigte ein paar Sekunden und brachte eine tolle Leistung erfolgreich ins Ziel.

Bei Damen durfte man sich auf ein spannendes Duell zwischen Lisa Hirschfleder (Heidelberg), der Frau dieser Saison und Antje Fiebig (Leipzig), der anderen sehr schnellen Dame des deutschen Quadrathlons freuen. Doch am Ende kam alles ganz anders: Hirschfelder war bereits vor dem Start durchgefroren und hatte zu Beginn des Radfahrens einfach keine sichere Kontrolle mehr auf Ihrem Bike, so dass sie sich nach einer langen kräftezehrenden Saison zum Ausstieg entschied. Eine Entscheidung, die sich später als Glücksfall herausstellte, denn in ihrem Strohhalm der Trinkfalsche hatten sich 10 Wespen eingenistet, die sie im Wettkampf beim Trinken wohl alle im Mund und Rachen gehabt hätte.

Nach dem Ausstieg Hirschfelders sollte der Weg nun frei sein für Fiebig, die auch wieder eine erstklassige Leistung zeigte und einmal mehr sich im vorderen Herrenfeld platzierte. Im Ziel musste sie dann aber erfahren, dass sie disqualifiziert wurde…was war passiert? Ähnlich wie bei Kunderer erhielt sie beim Paddeln Hilfe von außen – Sie bekam Sandsäcke von ihrer Freundin angereicht, um damit das Boot zu stabilisieren, da sie mit dem unruhigen Wasser Probleme hatte. Somit hatten die Kampfrichter auch in diesem Fall keine andere Wahl.

Am Ende war Gabrielle Immendorf die lachende Dritte, die Potsdamerin gewann dank ihrer Laufstärke das Rennen vor Ellen Mielke (Lampertheim) und Susanne Walther (Goslar).

Nach einer langen und spannenden Saison steht nun für viele Athleten erst mal die verdiente Saisonpause an. In den nächsten Tagen wird Quadrathlon4YOU noch einmal auf die World Cup bzw. Deutschland Cup Saison zurückblicken und die Gewinner vorstellen.


Stefan Teichert hat am Ende keine Chance gegen Leoš Roušavý

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Tolles Rennen von Christian Schmidt

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David Kunderer hat Spaß, auch wenn er die DSQ bereits ahnt

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Simon Petereit, der Schnellste auf dem Wasser

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Gabrielle Immendorf trotzt dem schlechten Wetter

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Enttäuschung für Antje Fiebig: DSQ nach starkem Rennen

Enttäuschung für Antje Fiebig: DSQ nach starkem Rennen
Weitere Bilder

by Kerstin Rümke

Ergebnisse

Männer

1. Leoš Roušavý (CZE) 2:56:11
2. Stefan Teichert (GER) 2:58:18
3. Christian Schmidt (GER) 3:06:34
4. Peter Moysey (NZL) 3:06:50
5. Simon Petereit (GER) 3:10:13

Frauen

1. Gabrielle Immendorf (GER) 3:28:18
2. Ellen Mielke (GER) 3:39:15
3. Susanne Walther (GER) 3:54:11

Veranstalter Homepage

www.tc-suhl.de


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