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Extremes Wochenende in Kaposvar

Duathlon (Quadrathlon) Kaposvar (HUN) 2021 (c) L. RohdeDuathlon (Quadrathlon) Kaposvar (HUN) 2021 (c) L. Rohde

Nach ein paar Tagen Abstand zum Rennen in Kaposvar wollen wir noch einmal einen Blick zurückwerfen. Eigentlich hätte es ein tolles Wettkampfwochenende in Ungarn werden sollen, mit Sprint World Cup am Samstag und Langdistanz WM am Sonntag. Doch am Freitag, als die ersten Athleten am See erschienen, dann der Schock – der Deseda See war aufgrund der langen Hitzeperiode in Ungarn umgekippt. Zahlreiche Algen hatten sich gebildet und breiteten sich im gesamten See aus und am Ufer bildete sich ein übel stinkender Belag. Unter diesen Bedingungen war den Verantwortlichen des Weltverbandes schnell klar, dass man hier nicht ins Wasser kann. Aber auch das Paddeln, wo das kontaminierte Wasser ja auch Hautkontakt hat, kann so nicht durchgeführt werden.

Allerdings wollte der Organisator diese Entscheidung erst am Wettkampfmorgen treffen und hoffte noch auf Regen in der Nacht – was aber mit Sicherheit keinen Effekt gehabt hätte (wenn es denn geregnet hätte). Auch vertraute der Organisator auf eine Wasserprobe in den Tagen zuvor, welche wohl noch unbedenklich war (auch durchaus sehr fraglich). Am Freitag gab es optisch und auch olfaktorisch aber keinen Zweifel, so hat die WQF hier schnell zum Schutze aller Athleten die Entscheidung getroffen, dass es keinen Quadrathlon geben wird. Der Organisator konnte dann als Alternative, damit zumindest etwas stattfinden kann, die Veranstaltung als Duathlon organisieren.

Eine sehr ärgerliche Situation, besonders da ja viele Athleten eine lange Anreise hatten und es nun zum einen keinen Quadrathlon gab und es für einen Duathlon dann auch keine World Cup Punkte geben durfte. Auch wenn der Organisator nichts für die Seequalität kann, aber dass der See zumindest kritisch ist, war schon länger bekannt und hätte den Athleten im Vorfeld kommuniziert werden müssen und was dies im Zweifel bedeuten könnte. Diese Entscheidung bis zum Wettkampfmorgen abzuwarten ist leider nicht im Sinne der Athleten. Die WQF konnte so am Freitag zumindest noch ein paar Athleten über den Stand informieren.

Es wurde also Samstag und Sonntag jeweils ein Duathlon ausgetragen: 2,5km Laufen – 20km Rad – 5km Laufen bzw. 5,3km Laufen – 90km Rad – 21km Laufen. Hiervon waren auch die Triathleten betroffen, die ebenfalls zahlreich am Deseda See gemeldet waren und fast zeitgleich mit den „Quadrathleten“ an den Start gingen. Leider war es auch hier teilweise wieder extrem, besonders beim Radfahren. Auf der Sprintstrecke ist im Duathlon/Triathlon in Ungarn erlaubt Windschatten zufahren und dieses auch mit Zeitfahrrädern – eine nicht ungefährliche Sache. Am Sonntag war das Windschattenfahren zwar verboten, aber leider war aufgrund einer kurzfristigen Baustelle, die Umleitung dieser Baustelle plötzlich auf der Radstrecke. Zwar versuchten einige Ordner und Polizisten ihr Bestes, konnten aber nicht verhindern, dass es zu gefährlichen Situationen kam. Des Weiteren kam natürlich, besonders am Sonntag, die extreme Hitze hinzu, die es den Athleten auch nicht einfacher machte – aber diese war zumindest im Vorfeld bekannt und man konnte sich darauf einstellen.

Die Athleten gingen unterschiedlich mit dieser Situation um, teilweise, wenn möglich, reisten sie erst gar nicht an oder planten um und nutzten den Duathlon als Training für die als nächstes anstehenden Sprintrennen. Was aber besonders die Leistung von Borja Estomba nicht schmälerte. Der Spanier konnte sich an beiden Tagen den Sieg sichern und dies ohne seine Spezialdisziplin, dem Paddeln und trotz einer Kollision mit einem Auto am Sonntag auf der Radstrecke. Bei den Frauen zeigte sich Fanni Bodolai-Kiss (HUN) stark nach ihrer Babypause und gewann den Sprint. Am Sonntag auf der längeren Strecke war dann Susanne Walter (GER) die Schnellste.

Es war wirklich ein extremes – diesmal leider extrem negatives – Wochenende beim ExtremeMan in Kaposvar und auch wenn es in den letzten Jahren eine super organisierte Veranstaltung war, in diesem Jahr hatte der Organisator nicht immer ein glückliches Händchen. Eines macht diese Situation aber auch deutlich, der Klimawandel macht sich auch in unserem Sport bemerkbar und evtl. werden solche Wasserbedingungen häufiger vorkommen. Dies wird die Suche der WQF nach guten Veranstaltern und den entsprechenden Bedingungen in dieser kleinen Sportart nicht einfacher machen.


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by L. Rohde

Ergebnisse

Sprint

Männer

1. Borja Estomba (ESP) 1:00:16
2. Wiliam Peters (BEL) 1:01:12
3. Ferenc Csima (HUN) 1:02:37
4. Stefan Teichert (GER) 1:04:41
5. Ábel Szabó (HUN) 1:04:48

Frauen

1. Fanni Kiss-Bodolai (HUN) 1:09:42
2. Lisa Teichert (GER) 1:14:01
3. Panna Pálos (HUN) 1:20:11
4. Kata Balázs (HUN) 1:20:31
5. Bernadett Cseke-Nagy (HUN) 1:26:33
Lang

Männer

1. Borja Estomba (ESP) 4:29:51
2. Ferenc Csima (HUN) 4:37:23
3. David Kotrc (CZE) 4:55:50
4. Romek Pietrzak (POL) 5:27:28
5. Michael Matthias (SUI) 5:33:54

Frauen

1. Susanne Walter (GER) 5:45:44
2. Csilla Ódor-Sápi (HUN) 6:32:48

Veranstalter Homepage

www.extrememan.hu


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